bewertung von zuchttieren

lineare beurteilung

Hintergrund

Der Österreichisch Ungarische Weiße Barockesel ist die einzig offiziell anerkannten Eselrasse Österreichs. Ende 2016 wurde das Zuchtbuch und der zugehörige Rassestandard, welche vom Verein und dem Zuchtverband Stadl Paura gemeinsam erarbeitet wurden, vom zuständigen Tierzuchtrat geprüft und für in Ordnung befunden.

 

Die offiziell und tierzuchtrechtlich anerkannte zuständige Stelle für die Rasse Österreichisch Ungarischer Weißer Barockesel ist der Zuchtverband Stadl Paura in Oberösterreich. Dies gilt auch bereits für die Tiere in Deutschland, für die Schweiz ist die Anerkennung in Arbeit.

Der Verein zur Erhaltung der Weißen Barockesel ist Anlaufstelle für alle praktischen und fachlichen Anliegen rund um den Barockesel, betreut Züchter und Halter, treibt (wissenschaftliche) Projekte rund um den Barockesel voran und ist Lobbyist für diese Rasse.

 

Rassestandard und lineare Bewertung

Der Rassestandard gibt vor, wie ein Barockesel auszusehen hat. Auch in welche Kategorie von Zuchtbuch welches Tier kommt ist vorgegeben und unterliegt einem nachvollziehbaren Regelwerk. Papier ist bekanntlich geduldig und so war es eine weitere Aufgabe des Vereins, diese Theorie auch „zum Leben zu erwecken“. Denn alle Barockesel, die züchten, sollten diesem Standard entsprechen. Ob dies tatsächlich so ist, muss überprüft werden. Dies geschieht beim Barockesel mittels sogenannter linearer Bewertung.

 

Lineare Bewertung bedeutet: sieht man ein ausgefülltes Beurteilungsblatt, soll man sich anhand der Angaben darauf, das beschriebene Tier gut vorstellen können. 

 

 

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Beurteilungsblatt Weiße Barockesel.pdf
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Bewertungskommission

Es war schnell klar, dass eine, wie bei Pferderassen übliche zentrale Körung, für die recht verstreute Population von Barockeseln (der Verein hat Mitglieder und Eselhalter in 5 europäischen Ländern) wenig praxisnah ist. Daher sollte eine mobile Bewertungskommission gebildet werden. Der Personenkreis an Bewertern durfte nicht zu klein sein, damit auch alle 5 Länder abgedeckt werden können aber er durfte auch nicht zu groß sein, damit eine möglichst einheitliche Prüfung gewährleistet werden kann. Also wurden 10 Personen aus 3 Ländern für die Bewertungskommission herangezogen. Alle Personen sind seit Jahren selbst Eselhalter bzw. zuständig für größere Eselbestände und mit der Haltung und Zucht bestens vertraut. 

 

Der nächste Schritt war die einheitliche Schulung dieser Personen. Im Oktober 2017 gab es ein Treffen in Schloss Hof, bei dem, nach einem Theorieteil zur allgemeinen Pferdebeurteilung, der lokale Bestand von 13 Tieren (es werden nur adulte, geschlechtsreife Tiere ab einem Alter von 3 Jahren bewertet) unter den aufmerksamen Augen von Dr. Peter Zechner vom Zuchtverband Stadl Paura gemeinsam vermessen und bewertet wurde.

Mittlerweile ist die Bewertungskommission selbstständig aktiv und hat bisher 90 Zuchttiere bewertet, 22 Hengste und 68 Stuten (Stand: 24.10.2021). Das Ziel ist es in den nächsten Jahren alle Zuchttiere linear bewertet zu haben.

 

Genetische Typisierung

Zusätzlich zur linearen Beurteilung werden von den Zuchttieren auch Haarproben für die genetische Typisierung genommen. So soll es später möglich sein, wenn nötig, die Abstammung von Fohlen rekonstruieren oder nachprüfen zu können.

Vom Fohlen soll beim Abzeichnen des Equidenpasses vom Tierarzt auch jeweils eine Fellprobe genommen werden und gemeinsam mit dem Antragsformular für den Equidenpass an den Zuchtverband Stadl-Paura geschickt werden. Pass und genetische Typisierung kosten gemeinsam 60,- Euro.